Ab sofort können Regensburgerinnen und Gäste mit der donumenta APP Kunst im öffentlichen Raum entdecken. Die App umfasst inzwischen 13 Werke.
Jährlich erarbeiten donumenta Artists in Residence bei ihrem Regensburg-Aufenthalt bildnerische Kommentare zur UNESCO Weltkulturerbestadt. Seit zwei Jahren führt die GPS-gesteuerte App vr.donumenta.de zu den Werken der Künstlerinnen und Künstler aus den Donauländern, auch dann, wenn sie wieder zurückgebaut worden sind.
Nachhaltige Kunstrezeption
Sechs Renderings kamen neu hinzu. Durch diesen aufwändigen Prozess ermöglicht der donumenta e.V. eine besonders innovative und gleichzeitig nachhaltige Kunstrezeption. Als Augmented Reality bereichern die virtuellen Werke auch nach ihrem Rückbau jeden Stadtspaziergang. Die Kunstorte sind mit QR-Codes gekennzeichnet.
Anregender Stadtspaziergang
Aktuell sind die Werke der donumenta Artists in Residence Olivia Mihaltianu, Katharina Cibulka, Krassimir Terziev, Dimitar Solakov, Jelena Gajinović, Tonka Maleković und Alexandru Raevschi als Virtual und Augmented Reality hinzugekommen.
- Olivia Mihaltianu bezieht sich in ihrem Beitrag auf Johannes Keplers frühen Science Fiction „Somnium“. Grundlage ihrer Installation- und Videoarbeit sind Erkenntnisse aus der Astronomie über jüngst entdeckte Planeten, mögliche Exomonde und ihre Umlaufbahnen. Die Satelliten, die Mihaltianu auf dem Südbalkon des Theaters, dem Kiosk am Neupfarrplatz und der Sternwarte aufstellte, wurden fiktiv ins All geschickt wurden, um den Hunger der Menschheit nach immer neuen Bildern zu stillen. So entstandene Bilder zeigte schließlich Cinema Somnium am Bismarckplatz auf drei Bildschirmen. Jetzt sind sie hier als Videos zu sehen. Die kunstvollen 3-D-gedruckten Satelliten können als Renderings in der VR-Anwendung positioniert werden.
- Filmemacherin und Fotografin Katharina Cibulka thematisierte am 13. Brückenjoch der Steinernen Brücke die Wasserstrafen in Mittelalter und früher Neuzeit. Sie betrafen Frauen, die im Verdacht standen, abgetrieben zu haben. Ihr Werk zeigt eine Rettungsstange als Symbol für die Selbstbestimmung der Frau jetzt als VR.
- Die Arbeit “Historical Absense Future Presence“ von Dimitar Solakov am Amberger Stadel auf der Stadtseite der Steinernen Brücke verweist auf die Verdrängung der Störart Glattdick durch den Menschen. Überfischung und Niedrigwasser verdrängten diese Fischart.
- Künstlerin (1995) Jelena Gajinovic zieht Parallelen zwischen der Bildsprache der mittelalterlichen Minne und dem Herzchen-Code aus dem Smart Phone Chat. Ein mittelalterlicher Holzschnitt inspirierte sie dazu, die mittelalterliche Sprache in die Gegenwart zu transferieren. Die VR zeigt Holzschnitt und zeitgenössische Übersetzung.
- Der bulgarischen Künstler Krassimir Terziev schuf eine spiegelnde Drehtür. „Storm Door“ bezieht sich auf die Grundform des Kreuzes, Ausgangspunkt vieler städteplanerischer Entwicklungen, auch die des römischen Legionslagers Castra Regina. Die Drehtür aus Spiegeln reanimiert, wer seine App auf dem Kassiansplatz aktiviert.
- Die Kroatin Tonka Maleković stellt in „Compositions of Flow“ eine Verbindung zwischen künstlerischer Darstellung und wissenschaftlicher Recherche dar. Die VR zeigt eine Installation aus Reisegepäck als Teil des Konzepts an der Steinernen Brücke am zweiten Brückenfuß.