22.09.2023

Himmlisch virtuell – Kunst im öffentlichen Raum

donumenta: Neue Werke in der VR-App / Vortrag in der Sternwarte

https://vr.donumenta.de

Olivia Mihaltianu "CINEMA SOMNIUM" und "SATELLITE SOMNIUM" Fotos: Stefan Effenhauser

REGENSBURG. Der donumenta e.V. positioniert sich zwischen aktueller Kunst und den neuesten Entwicklungen in Wissenschaft und Technik. Beides kommt zusammen, wenn am 29. September um 19.00 Uhr aktuelle Werke der donumenta Künstlerinnen als Virtual Reality und Augmented Reality präsentiert werden und Experten in der Sternwarte über Umlaufbahnen, Exomonde und die Zusammenarbeit mit dem Kunstverein sprechen.

Den Ausschlag für die Zusammenarbeit zwischen Sternwarte und donumenta e.V. gab die rumänische Künstlerin Olivia Mihaltianu, deren crossmedialer Ansatz in Regensburg auf den berühmten Astronomen Johannes Kepler traf. Olivia Mihaltianu beschäftigte sich unter anderem mit seinem literarischen Werk „Somnium“, einem frühen Science Fiction Roman. In Anlehnung an Kepler schuf die Künstlerin "CINEMA SOMNIUM" und "SATELLITE SOMNIUM".

Der Hunger nach neuen Bildern
In Olivia Mihaltianus CINEMA SOMNIUM spielen drei Satelliten die Hauptrollen. Von drei verschiedenen Orten in Regensburg aus, wurden sie in die Umlaufbahnen von Haumea, Kepler 16b und einem möglichen Exomond von Keler 16b katapultiert, um Bilder aus dem All auf die Erde zu holen und den Hunger der Menschen nach immer neuen Bildern zu stillen.

Der Satellit SOMNIUM K1 wird vom Dach der Sternwarte aus in die Umlaufbahn von Kepler 16b gebracht, Satellit SOMNIUM K2 vom Kiosk am Neupfarrplatz aus in die Umlaufbahn des hypothetischen Exomonds von Kepler 16b und SOMNIUM K3 startet vom Balkon des Theaters in die Umlaufbahn von Haumea.

Am 29. September 2023 um 19.00 Uhr teilen die Experten Dr. Christine Thoms und Thorsten Bendl ihr Wissen über Satelliten und Umlaufbahnen.

Ihr Vortrag trägt den Titel: „Auf den Spuren der Satelliten – eine Reise zu fremden Welten im All“.
Anschließend erfolgt die Erstausstrahlung der von den Satelliten SOMNIUM K1, SOMNIUM K2 und SOMNIUM K3 gesammelten Bilder. Sie werden zeitgleich auf der Website www.donumenta.de veröffentlicht.

Anmeldung bitte unter info@donumenta.de wegen begrenzter Platzzahl.

Werke für Regensburg
Ebenso wie Olivia Mihaltianu, erarbeiteten auch Katharina Cibulka, Krassimir Terziev, Dimitar Solakov, Jelena Gajinović, Tonka Maleković und Alexandru Raevschi Werke für den öffentlichen Raum. Als donumenta Artists in Residence verbrachten sie in den vergangenen Jahren jeweils vier Wochen in der UNESCO-Weltkulturerbestadt, um im Historischen zeitbezogene Antworten zu finden und sie als Werke im öffentlichen Raum zugänglich zu machen.

QR-Codes im Stadtgebiet machen folgende temporäre Werke im öffentlichen Raum auch nach ihrem Abbau in einer VR-Anwendung erlebbar.

  • Die Filmemacherin und Fotografin Katharina Cibulka thematisierte mit „Für Margretha, Johanna, Sophia,...“ an der Steinernen Brücke die Wasserstrafen im Mittelalter und der frühen Neuzeit. Sie betrafen vor allem Frauen, die im Verdacht standen, abgetrieben zu haben. Die VR am 13. Brückenjoch zeigt eine Rettungsstange als Symbol für die Selbstbestimmung der Frau.
  • Die Künstlerin Jelena Gajinović zieht in „Power Heart“ Parallelen zwischen der Bildsprache der mittelalterlichen Minne und dem Herzchen-Code aus dem Smart Phone Chat. Ein Holzschnitt inspirierte sie dazu, die mittelalterlichen Symbole in die Gegenwart zu übersetzen. Die VR zeigt Vorbild und Übersetzung am Domplatz.
  • Tonka Maleković stellt in „Compositions of Flow“ eine Verbindung zwischen künstlerischer Darstellung und wissenschaftlicher Recherche dar. Die konzeptionelle Arbeit thematisiert die jüngsten Wanderungswellen im Donauraum. Ausgangspunkt sind persönliche Erlebnisse von Migrantinnen.
  • Auf Reflektion zielt auch die feine Arbeit von Alexandru Raevschi ab. Er hat einen Steinquader an der Nordostecke des römischen Legionslagers mit reflektierendem Material verblendet. Betrachter*innen erleben sich als Teil der Arbeit „Invasion of Interpretations“ und bringen sich mit der Geschichte der Stadt in Verbindung.
  • “Historical Absense Future Presence“ von Dimitar Solakov am Amberger Stadel auf der Stadtseite der Steinernen Brücke verweist auf die Verdrängung der Störart Glattdick durch den Menschen. Überfischung und Niedrigwasser verdrängten die Fischart.
  • Das Werk des Künstlers Krassimir Terziev oszilliert zwischen Realität, Fiktion in einer globalisierten und vielgestaltigen Bilderwelt. „Storm Door“, eine Drehtür aus Spiegeln, kann reanimieren, wer seine App auf dem Kassiansplatz aktiviert. Die interaktive Installation erlaubt neue Perspektiven auf historische und gegenwärtige Fassaden der UNESCO Weltkulturerbestadt.
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