toffaha "R e C onnection"
Rasha Ragab und Christoph Nicolaus kommen künstlerisch, geografisch und kulturell aus verschiedenen Welten. Rasha Ragab ist nubischer Herkunft. Sie ist in Kairo geboren, in Lybien und Ägypten aufgewachsen. Sie war unter anderem Kuratorin am Museum of Modern Art in Kairo. Christoph Nicolaus ist Deutscher mit Vorfahren aus verschiedenen Teilen Europas. Beide arbeiten, neben ihrer individuellen künstlerischen Tätigkeit, seit 2012 als Künstlerpaar unter dem Namen toffaha zusammen. Dabei entstehen Performances, Videos, Fotografien und musikalische Werke.
Reisen, Momente, Rückbindung
Im Tunnel unter den Bahngleisen lassen Rasha Ragab und Christoph Nicolaus ihre individuellen Arbeiten von zwei Seiten aufeinander zukommen und sich mit gemeinsam erarbeiteten begegnen.
Rasha Ragabs Gestus spontaner Unmittelbarkeit trifft auf Langzeitprojekte von Christoph Nicolaus, die auf Augenblickserfahrungen beruhen. Die individuellen Arbeiten sind sich, so unterschiedlich sie in der Gestaltung sein mögen, im Ursprung sehr nahe. In den Gemeinschaftsarbeiten treffen sich die unterschiedlichen Gestaltungsformen und verwandeln sich.
Programm:
Eröffnung:
Freitag, 21.07.2023, 19 Uhr mit „Flying Carpet“, einer Klangperformance von toffaha (Rasha Ragab & Christoph Nicolaus)
Veranstaltungen:
Sonntag, 30.07.2023, 19 Uhr: „Kairo 16.05.2017“, ein offenes Klangstück von Christoph Nicolaus.
Jeder Musiker ist herzlich eingeladen mitzuwirken. Alle Interessierten treffen sich um 18:30 Uhr im donumenta ART LAB Gleis 1
Sonntag, 30.07.2023, 20.30 Uhr: „Mercy is called down by Mercy to the last“,
Konzert mit dem Rahma Quartett. Lucio Capece (Baßklarinette), Werner Dafeldecker (Kontrabaß), Rasha Ragab (Stimme), Christoph Nicolaus (Steinharfe)
Freitag, 04.08.2023, 23:00 Uhr: „garonne • für sich“,
ein Kunst- und Musikwerk, das durch eine globale Zeitstruktur bestimmt wird, dessen Einzelwerke aber zeitlos wirken. Konzept und Komposition von Carlo Inderhees, Konzept und Video von Christoph Nicolaus, Marcus Kaiser (Violoncello)
Sonntag, 10.09.2023, 14 bis 19: „Bon voyage“, Performance von toffaha (Rasha Ragab & Christoph Nicolaus)
Über "Re C onnection"
Rasha Ragab über ihre Installation „Draw the Emptiness .. Draw the Void“:
„Ich schloss meine Augen und stellte mir die Leere vor! Das war der Anfang. Es gibt einen Raum zwischen zwei Objekten. Dieser Zwischenraum kann eine Linie, ein Punkt, ein Quadrat oder jede andere beliebige Form sein. Das ist die Leere, die ich meine. Vergiss die Objekte, aber meditiere über das, was dazwischen liegt.“
„Am Beginn stand die Idee jede Zeichnung auf einem 7 x 7 cm Büttenpapier mit einem eigenen Gedicht in Beziehung zu setzen und ein Buch daraus zu fertigen. Später entwickelte sich die Idee diese freien Zeichnungen auf verschiedene Materialien wie Jute und Keramik zu bringen. Das Zeichnen geschieht auf eine vielfarbige, einfache und spontane Weise.“
„Mukayu ist ein japanisches Wort und bedeutet: ‚Nichtexistenz‘, ‚der natürliche Zustand, so wie er ist‘. Sinn und Zweck in der Leere zu finden, Potential in der Leere zu sehen evoziert die Idee einer unverfälschten Utopie. ‚Ein leerer Raum wird durch seine Leere mit Licht erfüllt.‘“
Christoph Nicolaus zeigt u. a. eine fortlaufende Arbeit, die 1995 auf einer Reise von Regensburg aus begann.
Er schreibt darüber:
„Bahnhöfe und Züge sind besondere, energiegeladene Orte. Knotenpunkte, die sich mit der Welt verbinden, mit intensiv pulsierendem, dem Alltag enthobenen Leben. Auf engstem Raum sind vielfältigste, starke, ständig neue Emotionen und Gedanken vorhanden und miteinander verbunden. Aufbruch, Abschied, Rückkehr, Ankunft, Aufregung, Erwartung, Ernüchterung, Empfang, Freude, Trauer, Warten, Eile, Reisefieber, Spannung, Gelöstheit … Gleichzeitig bewegt sich eine irgendwie zusammengewürfelte Gesellschaft im Zug durch immer andere, ebenfalls voller Leben seiende Gebiete. Geschehen. Von Zugbewegungen geformte Linien. Entscheidend ist, was zwischen den Linien ist.“