Juri Andruchowytsch zählt zu den bekanntesten Schriftstellern und Intellektuellen der Ukraine. Zeitzeuge der Proteste auf dem Maidan und des Krieges in der Ostukraine, erhebt der seit vielen Jahren mit der donumenta verbundene Dichter, Schriftsteller und Übersetzer unermüdlich seine Stimme um kulturelle, politische und soziale Verhältnisse und Veränderungen in Europa und der Ukraine zur Sprache zu bringen. Andruchowytsch war Mitbegründer der literarischen Performance-Gruppe Bu-Ba-Bu (Burlesk-Balagan-Buffonada). Seine Armeezeit hatte er in Kurzgeschichten und einem Drehbuch verarbeitet. 2005 erhielt Juri Andruchowytsch den Sonderpreis des Erich-Maria-Remarque-Friedenspreises. Der Schriftsteller vermittle mit seinen brillanten Essays einen wichtigen Beitrag zur Entdeckung einer nahezu unbekannten Region im erweiterten Europa, hieß es. Der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Völkerverständigung 2006 wurde Juri Andruchowytsch im März 2006 anlässlich der Eröffnung der Leipziger Buchmesse verliehen. 2016 wurde ihm für seine Verdienste um die deutsche Sprache und den internationalen Kulturaustausch die Goethe-Medaille überreicht. Im selben Jahr erschien sein „Kleines Lexikon intimer Städte“, eine alphabetisch-autobiografische Weltreise, in der auch seine Erlebnisse auf dem Maidan und die internationale Wahrnehmung der dortigen Geschehnisse aus seiner Perspektive zur Sprache kommen. Neben seiner eigenen schriftstellerischen Arbeit übersetzt Andruchowytsch aus dem Deutschen, Polnischen, Russischen und Englischen ins Ukrainische.
Yevgenia Belorusets, ist Künstlerin, Fotografin und Aktivistin und lebt in Kiew und in Berlin. Sie gründete 2008 die Literatur- und Kunstzeitschrift Prostory. Seit 2009 ist sie Mitglied von Hudrada, einer Gruppe von Ausstellungsmachern. Sie arbeitet mit den Medien Video und Fotografie und schreibt über die Schnittstellen zwischen Kunst, Literatur und gesellschaftlichem Handeln. Sie hat, international wie auch in der Ukraine, an mehreren Ausstellungen teilgenommen, die Gesellschaftskritik und engagierte Kunst miteinander verbinden. Für ihr Projekt, „Gogolstraße 32“, das den Fotopreis des britischen Guardian gewann, dokumentierte sie das Leben der Bewohner eines immer mehr verfallenden staatlichen Wohnblocks. Yevgenia Belorusets engagiert sich in einer Reihe kultureller und politischer Initiativen, darunter im Verband der Autoren und Übersetzer sowie in dem Projekt „Arbeit und Arbeiterbewegung in der Ukraine“.