27.08.2018

Die donumenta in Odessa

In Odessa ergänzen die Künstler Nikolay Karabinovych und Irina Ozarinskaya aus der Ukraine die donumenta-Fotoausstellung „14 x 14 Vermessung des Donauraums. Positionen aktueller Kunst. Momentaufnahmen.“ Diese tourt seit 2013 mit wachsendem Erfolg durch die Länder des europäischen Donauraums.

Ivan Bazak: Hommage an A. Dovzhenkos Film Erde, 2011. (Foto: Ivan Bazak)

REGENSBURG/ODESSA. Junge Künstlerinnen und Künstler aus der Ukraine setzen neue Akzente in der donumenta-Fotoausstellung „14 x 14 Vermessung des Donauraums. Positionen aktueller Kunst. Momentaufnahmen.“ in Odessa. Arbeiten von Nikolay Karabinovych und Irina Ozarinskaya ergänzen das „Best of“ der donumenta-Ausstellungen. Außerdem zeigt donumenta-Künstler Ivan Bazak neue Arbeiten. Am 1. September um 18.00 Uhr eröffnen Semen Kantor, Leiter des Museums für Moderne Kunst in Odessa, Tatyana Markova, Leiterin der Abteilung fütr Kultur und Tourismus der Stadt Odessa und Klemens Unger, Kulturreferent der Stadt Regensburg die Schau. Die Einführung hält Regina Hellwig-Schmid, Kuratorin der Ausstellung und 1. Vorsitzende des donumenta e.V.

Aktuelle Kunst in der Ukraine

Seit 2013 tourt die donumenta-Fotoausstellung durch die Länder des EU-Donauraums. „Immer wieder ist sie Initialzündung für neue Projekte mit jungen Künstlerinnen und Künstlern einer neuen Generation. So entsteht eine wirklich nachhaltige Vernetzung“, sagt die Kuratorin und künstlerische Leiterin der donumenta, Regina Hellwig-Schmid. Alle drei Künstler aus der Ukraine, sowohl der donumenta-Künstler Ivan Bazak als auch die beiden neu Hinzugekommenen, Nikolay Karabinovych und Irina Ozarinskaya reflektieren die gesellschaftspolitische Situation in einem Kriegsland.

Ivan Bazaks arbeitet mit Objects trouvés. In einem Waldstück in der Ukraine fand der Künstler in diesem Sommer Zeitungsseiten mit verunstalteten Politikergesichtern. Das Gekritzel eines Unbekannten erhob Bazak zum Kunstwerk.

Nicht weniger politisch erinnert Nikolay Karabinovych mit einer charakteristischen Persianerkappe und einer Audio-Aufzeichnung von Nicolae Ceaușescus letzter „Rede“ an den rumänischen Diktator. Ein Mikrofon testend wendet sich dieser minutenlang mit Hallo-Rufen verzweifet an eine „Hau ab!“ skandierende Menge.

Irina Ozarinskaya beschäftigt sich in Installationen und Performances mit Müll. Fein säuberlich sortiert sie Verpackungsreste und Altpapier. Es entstehen Bilder, die Interpretationen in vielerlei Richtung zulassen. Der Müll schrumpft nicht, sondern breitet sich aus. Er scheint dem Menschen seinen Platz streitig zu machen, ihn zu verdrängen.

Netzwerk der donumenta wächst

Seit 2013 tourt die donumenta-Fotoausstellung als „Best of“ durch die 14 Länder des europäischen Donauraums. Nach Neu-Ulm, Novi Sad (Serbien), Pecs (Ungarn), Wien (Österreich), Bukarest (Rumänien), Ruse und Sofia (Bulgarien), Banja Luca (Bosnien-Herzegowina), Ljublijana (Slowenien), Cetinje (Montenegro), Osijek (Kroatien) und Pilsen (Tschechien) macht sie vom 2. bis zum 30. September Station in Odessa in der Ukraine, dem Land der ersten donumenta 2003.

Den aktuellsten Strömungen der zeitgenössischen bildenden Kunst auf der Spur, umfasst das Netzwerk der donumenta heute international bekannte Künstlerinnen wie Pavel Brăila (Moldawien), Magdalena Jetelova (Tschechien) oder Anetta Mona Chişa (Tschechien) und Lucia Tkáčová (Slowakei). Sie und viele andere repräsentieren ihre Länder in der donumenta-Fotoausstellung und haben unter anderem auf der documenta in Kassel oder der Biennale in Venedig auf sich aufmerksam gemacht. Ihre Arbeiten reflektieren Alltag, Gesellschaft und Politik ihrer Herkunftsländer.

Weitere international aktive Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung sind: Lazar Pejović (Montenegro), Julian Palacz (Österreich), Ivan, Bazak (Ukraine), Igor Grubić (Kroatien), Alexandra Croitoru (Rumänien), István Csákány (Ungarn), Biljana Djurdjević (Serbien), Pravdoliub Ivanov (Bulgarien), Jürgen Böhm (Deutschland), Mladen Miljanović (Bosnien-Herzegowina) und Tadej Pogačar (Slowenien) sowie der Gäste Irina Ozarinskaya und Nikolay Karabinovych.

Ausstellung „14 x 14 Vermessung des Donauraums. Positionen aktueller Kunst. Momentaufnahmen.“

Vom 2. September bis zum 30. September 2018

Im Museum of Odessa Modern Art

Leontovycha (Belinskogo) St, 5,65014 Odesa

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag 12.00 – 19.00 Uhr

Sonntag von 12.00 Uhr – 16.00 Uhr. Montag und Dienstag geschlossen. Ausstellungseröffnung am 1. September 2018, um 18.00 Uhr

Zurück