30.07.2024

Höchste Anerkennung durch Kulturpreis

Großartige Leistung der Künstlerin und Menschenrechtlerin Regina Hellwig-Schmid

Kulturpreisträgerin 2024 Regina Hellwig-Schmid Foto: Sabine Franzl

Mit der Gründung des donumenta e.V. vor mehr als 20 Jahren positionierte Regina Hellwig-Schmid die Stadt am nördlichsten Punkt der Donau als Drehscheibe für zeitgenössische Kunst der Länder an der Donau. Nach einer Vielzahl von Auszeichnungen würdigt die Stadt Regensburg die engagierte Künstlerin und Netzwerkerin für die Kunst und die Menschenrechte mit ihrem Kulturpreis.

Hinter den mit 10.000 Euro dotierten Kulturpreis der Stadt Regensburg stecken mehr als drei Jahrzehnte Engagement für Frieden, Frauen und Menschenrechte sowie die Überzeugung, dass Kunst zwischen unversöhnlich scheinenden Positionen vermitteln kann. Das öffentliche Engagement Regina Hellwig-Schmids reicht bis weit in die 90er Jahre zurück. Damals gründete die Künstlerin im gerade sanierten und mit der Bayerischen Denkmalschutzmedaille ausgezeichneten Schiffswindenhäuschen am Ufer der Donau an der Steinernen Brücke in Regensburg den Kunstknoten e.V. Ein großes Lebensthema wurde damals gesetzt. Die Donau.

Lebensthema Donau
Der Donau widmete Regina Hellwig-Schmid nicht nur die eigene Kunst, sondern die Initiative für ein Gemeinschaftswerk, das den gesamten Donauraum umspannt. Angesichts des Jugoslawienkrieges begann Hellwig-Schmid ihr Netzwerk in den Ländern an der Donau zu knüpfen. Daraus entwickelte sie die Idee pax danubiana. In den großen Städten entlang der Donau sollten Künstler*innen ihre als Flaschenpost verpackten Friedensbotschaften der Donau übergeben. Es konnten gar nicht so viele Flaschen herbeigeschafft werden wie sich Kunstschaffende dafür interessierten, diesen symbolischen Friedensbeitrag zu leisten. Was für eine Koinzidenz, als Kriegsverbrecher Slobodan Milošević am Tag nach dieser beeindruckenden Performance im September 2000 von all seinen politischen Ämtern zurücktreten musste. Regina Hellwig-Schmid und ihre Mitstreiter*innen entschieden sich dafür, weiterzumachen. Das war die Geburtsstunde des donumenta e.V.. 2002 gegründet, präsentierte der Verein zehn Jahre lang aktuellste Positionen aus Film, Theater, Tanz, Musik und Literatur mit dem Schwerpunkt Bildender Kunst aus den Donauländern. Jedes Jahr nahm sich der Verein ein anderes Donauland vor.

donumenta – Sprungbrett für Künstler*innen
Kurator*innen aus den Donauländern arbeiteten für hochkarätige Ausstellungen und Performances in Regensburg, für den künstlerischen Austausch und die grenzüberschreitende Begegnung. Es ist das Verdienst von Regina Hellwig-Schmid, ihrer Energie, ihres Qualitätsanspruchs und ihrer Überzeugungskraft, dass sich die Präsenz bei der donumenta für eine Reihe von Künstler*innen zum Sprungbrett für große internationale Ausstellungen entwickelte. donumenta-Künstler*innen stellten kurze Zeit später auf der documenta in Kassel, der Biennale in Venedig oder der Manifesta aus. donumenta-Künstler*innen trugen den Namen Regensburgs in die internationale Kunstwelt.
Ihre eigenen Reisen nutzte Regina Hellwig-Schmid, um Künstler*innen und Kurator*innen von der Zusammenarbeit mit der donumenta zu überzeugen und so Regensburger*innen ein ebenso vielseitiges wie anspruchsvolles Programm präsentieren zu können.
donumenta ist ein Geschenk, treffen sich doch in diesem Kunstwort ebenso eine Ableitung des Flussnamens Donau wie auch das lateinische Wort donum – Geschenk. Regina Hellwig-Schmid wurde zur Türöffnerin für zahlreiche offizielle Begegnungen in den Donauländern.

Riesiges Netzwerk
Von dem riesigen Netzwerk, das der donumenta e.V. unter der künstlerischen Leitung Regina Hellwig-Schmids entwickelte, profitiert heute der Künstler*innen-Austausch im donumenta Artist in Residence-Programm, wenn Künstler*innen aus den Donauländern die UNESCO-Weltkulturerbestadt lesen, interpretieren und schließlich überraschende Aspekte neu darstellen. Das Artist in Residence-Programm unter dem Titel WORLD HERITAGE REVISITED überrascht ebenso wie das donumenta ART LAB on the Move regelmäßig mit Kunst im Öffentlichen Raum der Stadt Regensburg. Beide Konzepte spiegeln Regensburger*innen die Außenperspektive auf ihre Stadt, zeigen, was Geschichte heute und morgen bedeuten kann. – Diese Bereicherung für alle Regensburger*innen verdankt die Stadt dem Elan und der visionären Kraft von donumenta-Initiatorin Regina Hellwig-Schmid.

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