Künstler*innen des Artist in Residence Programmes 2024 WORLD HERITAGE REVISITED

Seit 01. August 2024 sind fünf Künstler*innen aus dem europäischen Donauraum Gäste donumenta Artist in Residence Programmes "WORLD HERITAGE REVISITED". Während ihres vierwöchigen Aufenthaltes in der Weltkulturerbestadt Regensburg erkunden sie das historische Erbe und basierend auf diesen Recherchen werden sie Ihre Projektideen am Ende ihres Aufenthaltes vorstellen.

Anna Zvyagintseva, Ukraine

Anna Zvyagintseva (1986) erforscht die nicht wahrnehmbaren, nicht greifbaren Facetten des Lebens, zeigt deren Zerbrechlichkeit und dokumentiert schwer fassbare, ungreifbare Momente. Sie arbeitet mit den Themen wie dem Körper, Wegen, nutzlosen Tätigkeiten und kleinen Gesten. Ihre Werke umfassen Zeichnungen in verschiedenen Formen und transmedialen Variationen wie Skulptur, Installation, Video und Malerei. Sie konzentriert sich auf die Idee der Potenzialität, etwas ohne klares Ziel zu tun, und untersucht, wie Zögern und Fehler zu unerwarteten Begegnungen und Ergebnissen führen können. Viele ihrer Arbeiten sprechen von der Möglichkeit des Zweifels und sind ein Versuch, die Bewegung der Gedanken zu beobachten. Anna interessiert sich besonders für Situationen, die unbelastet von extremer Anstrengung oder hohen Erwartungen erscheinen, sowie für kleine, schnell ausgeführte Gesten, die nicht den Anspruch erheben, eine Form von Wahrheit zu behaupten.

Bojan Stojčić, Bosnien und Herzegowina

Bojan Stojčić (1988) verwendet Techniken und Materialien, die vielfältig sind und von der Form und dem Moment abhängen . Am meisten fasziniert ihn das, was nicht da ist - sei es persönlich, politisch oder poetisch. Die Erfahrung des Bosnienkriegs und die neu entstandene Realität der europäischen Peripherie brachten Bojan in die Nähe von Verlust, Vertreibung und Übergang, sowohl in der Öffentlichkeit als auch im Privaten. Verschobene, verdrängte und fehlende Momente, Bedeutungen und Formen liegen sowohl seiner Arbeit als auch seiner persönlichen Geschichte zugrunde. Mit Hilfe verschiedener Medien und seiner Stimme, die in Humor, Poesie und Geopolitik verwurzelt ist, erforscht er Linien, Spuren und Übergänge in der Gegenwart.

Erika Velická, Tschechien

Erika Velická (1992) ist eine tschechische Bildhauerin, die für ihren unverwechselbaren Umgang mit Material und Form bekannt ist. Sie ist Absolventin der Akademie der Bildenden Künste in Prag (2013-2019) und absolviert seit 2021 ein Postgraduiertenstudium an der Fakultät für Bildende Künste der Technischen Universität Brünn. Seit 2024 leitet sie das Studio Sculpture 1 an der AVU in Prag.Velická wurde mit dem Josef, Marie und Zdeňka Hlávka Foundation Award (2019) und dem Bogdan Najdenov Prize for Figurative Sculpture (2017) ausgezeichnet. Ihre Praxis ist geprägt von einer einzigartigen bildhauerischen Sprache und wiederkehrenden Motiven, die an die spezifischen Anforderungen jedes Projekts angepasst werden.
 

Johanna Tinzl, Österreich

Johanna Tinzl (1976) ist bildende Künstlerin. Ihre Praxis umfasst ein breites Spektrum an Medien und basiert auf einer sensiblen und partizipativen Auseinandersetzung mit der Geschichte bestimmter Menschen, Communities, Orten und Landschaften. Dabei geht sie Fragen nach kollektiver Erinnerungen und politisch motivierten Prozessen der Repräsentation nach. Tinzls besonderes Interesse gilt der Performativität historischer Erzählungen und der Sichtbarmachung globaler wie lokaler Dimensionen ökologischer und technologischer Prozesse. In ihren mitunter fiktionalen wie auch dokumentarischen Formaten betont die Künstlerin stets die Vielstimmigkeit von Narrativen, und stellt so die hegemoniale Konstruktion von Geschichte(n) in Frage.

Sonja Jo, Serbien

Sonja Jo (1992) arbeitet in den Bereichen Skulptur und Installation. Ihre Arbeiten konzentrieren sich auf die Auswirkungen der visuellen Kultur in der Alltagskommunikation, von Kindheitsspielen über Fernsehwerbung bis hin zum fünfzackigen roten Stern. Sie spürt der Transformation dieser Alltagssymbole nach und hinterfragt die beiden unvereinbaren Konzepte des Lebens, vergangene Ideologien und zeitgenössisches Leben. Die Ambivalenz von Vergangenheit und Gegenwart und die Transformationen von Bedeutung unter verschiedenen ideologischen Bedingungen sind wiederkehrende Themen in den Arbeiten der Künstlerin.